Infos über moodpoll
moodpoll
ist eine App zur Unterstützung einfacher und guter Entscheidungsfindung in Gruppen.
Einfach, weil das Erstellen einer Umfrage und die Teilnahme daran schnell und (fast) selbsterklärend ist.
Gut, weil deutlich wird, welche Optionen in der Gruppe die meiste Unterstützung und welche den größten Widerstand hervorrufen. Diese Informationen ermöglicht klügere Entscheidungen und gezieltere Diskussionen und ist insgesamt gut fürs Gruppenklima.
Herausforderung
Eine Gruppe von Personen möchte sich auf eine Frage einigen, für die es mehr als eine mögliche Option gibt. Naiverweise hat jeder eine oder mehrere Stimmen, und die Option mit den meisten Stimmen wird gewählt. Es gibt jedoch Situationen, in denen dieses Vorgehen zu suboptimalen Ergebnissen führt, z. B. wenn zwei ähnliche Optionen um die Stimmen "konkurrieren" und eine dritte Option gewinnen lässt, die objektiv von den meisten Leuten nicht gewünscht wird. Allgemeine Lösung
In vielen Situationen ist das "Systemische Konsensieren" ein besseres Prinzip. Es versucht, die Option zu finden, die innerhalb der Gruppe den geringsten Widerstand hervorruft, und nicht diejenige, die die größte homogene Untergruppe von Befürwortern hat. Leider ist es noch nicht sehr bekannt, mit etwas Rechenaufwand verbunden und bedarf der Erläuterung.
Beitrag der Web-App moodpoll
Die App ermöglicht es, innerhalb weniger Sekunden eine Umfrage zu erstellen. Dazu einfach einen Text eintippen. Jede neue Zeile ist eine neue Option. Die Nutzer:innen können dann über einen Schieberegler ihre Meinung äußern und so eine Differenzierung innerhalb der Spannbreite maximaler Ablehnung und maximaler Zustimmung vornehmen. Auch das Ergebnis ist differenziert: Ablehnende und zustimmende Stimmen werden für jede Option separat angezeigt. So kann die Gruppe das Entscheidungsprinzip anwenden, das für die jeweilige Situation am besten geeignet ist (z.B. auch "größte Gesamtzustimmung gewinnt"). Da die konkreten Widerstandswerte vorliegen, ist es jedoch viel intuitiver, die Methode des systemischen Konsensierens anzuwenden. Wenn sich die Methode einmal am konkreten Beispielen bewährt hat, kann sie viel leichter formal eingeführt werden.
Sehr einfaches Beispiel:
Nehmen wir an, Alice, Bob und Carl wollen vereinbaren, wann sie sich treffen. Mögliche Optionen sind:
- Montag
- Dienstag
Alice und Bob bevorzugen den Montag und sind für den Dienstag indifferent. Carl bevorzugt den Dienstag, ist aber am Montag nicht verfügbar.
Zählt man nur die positiven Stimmen, würde der Montag gewinnen, aber eine Person ausschließen. Der Dienstag hat zwar nur eine positive Stimme, erzeugt jedoch den geringsten Widerstand. Er ist für alle in Ordnung.
Während in dieser Beispiel-Situation (wenige Beteiligte, wenige Optionen) die "normale Kommunikation" perfekt funktionieren würde, kann eine solche Kommunikation bei mehr Menschen und mehr Optionen ziemlich mühsam werden.
Zusammenfassung
Da Zeit und die Bereitschaft zu konstruktiver Kommunikation wertvolle Ressourcen sind,
sollten sie nicht verschwendet werden. Die Web-App moodpoll
kann dabei helfen.
Doku und Links
Eine "richtige" Dokumentation gibt es bisher nicht dafür aber einen kurzen Vortrag:
- Vortragsfolien
- Aufzeichnung des Vortrages (Bits&Bäume 2022)